
jbs Pfaffenhütchen im September 2ooofünfzehn
Der wissenschaftliche Gattungsname Euonymus bedeutet so viel wie „von gutem Ruf“. Dabei hatte das Pfaffenhütchen schon in Altertum alles andere als einen guten Ruf. Den antiken Griechen war die Giftigkeit des Strauches wohl bekannt, Theophrastus meinte sogar, die Blüten würden „nach Mord riechen“. Es handelt sich bei Euonymus also um einen Tabunamen, wie Helmut Genaust im „Etymologischen Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen“ erläutert. Mit der scheinbar harmlosen Benennung wollte man böse Dämonen austricksen, die man hinter der Giftwirkung vermutete.
Der deutsche Name verweist auf die leuchtend rosa bis roten Früchte, die wie ein Birett aussehen. Pfaffenhütchen blühen im Mai und Juni recht unscheinbar gelblich-weiß, ab August reifen die Früchte aus. Die vier Fruchtklappen springen dann auf und geben die an Fäden hängenden, orangerot ummantelten Samen frei. Während die nektarreichen Blüten von Insekten bestäubt werden – meist von Fliegen, aber auch von Bienen oder Ameisen –, stehen die knallbunten Früchte vor allem bei Vögeln hoch im Kurs. Drosseln, Elstern und Rotkehlchen sorgen so für die Verbreitung der Art, was dem Strauch den Beinamen „Rotkehlchenbrot“ eingebracht hat.
Quelle
haiku 101
kollektion in rot
wenn die zeit dazwischenfährt
tummeln sich fetzen
jbs 2ooofünfzehn