warten auf ich weiß nicht was [III]

(c) jbs 2tausend16
Pittoresk erstarrter Rübenkuckuck klammert sich an ein rostrot stacheliges Band und beobachtet die Welt, die an ihm vorbeizieht.
warten auf ich weiß nicht was [III]
(c) jbs 2tausend16
Pittoresk erstarrter Rübenkuckuck klammert sich an ein rostrot stacheliges Band und beobachtet die Welt, die an ihm vorbeizieht.
pausenlyrik
im sessel
irgendwann.
im laufe der tage,
wenn letzte Zigaretten glimmen
und rote laternen feurig zucken,
zerfranste farne am mauerrand
zum angelus zittern,
treibt spät aufkommender wind
entferntes lachen an dein ohr
und
tiefer sinkst du
in weiche mulde.
parfümiertes leder goutiert,
im laufe der tage,
vergilbte fahrpläne,
die zwischen deinen fingern
zu bröseln zerfallen,
während
charon geduldig wartet.
aber noch,
noch schläft sein obolus
und du,
du malst schattenspiele
an die wand.
jbs 2ooodreizehn
Heute. Unterwegs – gemalte Wolken liegen in blanken Pfützen der Ackerfurchen. Lerchengesang ritzt feine Kerben in den Rundumtrubel, baut aus allerhand Tönen eine Nachtigall mit gewaltiger Stimme und am Horizont, kurz oberhalb der Grasnarbe, spaziert ein dunkler Kerl. Und die Beobachtung, wie Bäume mit ihren weiß-rosa Perücken rauschen, obwohl schon vor der Französischen Revolution diese Mode endete, beweist, dass sich eben doch alles [wiederholt].
jbs 2tausend16
Blick aus einem TGV-Fenster im März 2tausend15 – Stuttgart – Paris
Zu fällen einen schönen Baum, braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert. - Eugen Roth