brömstrup [11]

karawane mit unbestimmtem ziel

es soll ein kleiner spaziergang werden. aus dem tal zur hochebene mit dem blick gen alb, hohenstaufen, aasrücken und kaltem feld. und ab und zu eine fotoaufnahme, mal hier mal dort, nichts bestimmtes. daheim am bildschirm entdeckt brömstrup dann doch das eine und andere, vorher gar nicht bewusst aufgenommene. wie zum beispiel trockenstielige sonnenblumen mit hängenden köpfen. alle zotteln in gleichem takt in eine richtung. und dann schreitet ein wanderer ins bild. mit gleichem kurs, aber mit welchem ziel?
brömstrup denkt nicht weiter darüber nach. er genießt den moment, bildet den schluss der reisegruppe und biegt nach einer weile gen schneewald ab.

winterlich[t] II

spätherbstreise gen winter. reußenstein rundherum im detail. es war ein herrlicher wandertag über den wolken. brömstrup hätte es sehr gefallen.

brömstrup [10]

nur licht.

im übermaß.

eine türkisblaue brandung ist baiserverziert und liefert brömstrup täglich ein großleinwandaquarell.
gen land stolpert brömstrup über steine! steine, steine, steine! billiarden steine. felsen. schluchten. felsbuchten. statt getreide auf den feldern: steine! faustgroß. steinumschlossene hochtäler. brömstrup lässt seinen blick weiter schweifen und wandert durch silbrige olivenbaumplantagen. er bestaunt knorrig verdrehte stämme. in einer länglichen stammhöhle schmiegt ein alter faltiger schäfer seinen rücken in das innenleben des noch älteren. er verwächst mit dem stamm. jetzt! bewegt der alte seine augenlider? brömstrup ist sich nicht sicher. hat er baumbart auf kriti wieder gefunden?
in klippennähe ausgetrocknete riesenfenchelhalme. sie rasseln mit ihren samen. das gefällt nicht nur dem scirocco. darüber immer wieder aufsteigende turmfalken. lautlos lassen sie sich über klippen tragen. ein schwarzkehlchen beobachtet von hoher dornenbuschspitze aufmerksam die gegend und irgendwo aus der ferne, hört brömstrup glocken. leises gebimmel. dort wird wieder eine schafherde unterwegs sein, stellt er fest, auf der suche nach nahrung. brömstrup wundert sich immer wieder, wie die unzähligen wolllieferanten satt werden können. karge böden, auf denen fast nur steine wachsen! und nachwuchs haben die vierbeiner im gepäck. sozusagen.
schafdialoge im freilufttheater: lämmchen ruft in zarten doch ängstlichen höchsten tönen ununterbrochen nach seiner mutter. und aus einer ganz entfernten ecke, hinter geländewellen und felsen blökt es in abständen zurück. und wenn sie sich wieder gefunden haben, dann wird erst einmal milch geliefert, bevor sich die vierbeiner erneut auf strecke machen.
brömstrup wird müde vom schauen und gehen. und er setzt sich. schmiegt sich an einen alten verknorrten baumstamm. zwei oliven fallen in seinen schoss. die eine ist grün, die andere blauschwarz. und schon fegt scirocco heran. fächelt heißen wüstenwind um brömstrups stirn. brömstrup schließt seine augen und kriecht im schatten tausender silberblätter in sich selbst hinein. 

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Imbrosschlucht – Steintor 2019

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Steine – Steine. 2019

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Südkreta – 2019

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Baiserwoge – Trio Petra – Kreta 2019

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Riesenfenchel 2019

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Riesenfenchel 2019

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Nach ewig langem Geblöke hatte das Lämmchen endlich seine Mutter wieder gefunden. Kreta 2019

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Olivenbaum am Kedros – Kreta 2019

brömstrup [9]

brömstrup [9]
vor zwei uhr mittags im september stiefelt brömstrup durch den wald gen imker in den nachbarort. die luft ist ruhig. und brömstrup ohne hut. weit voraus schweift sein auge, erhascht ab und zu den wächter des waldes. blau schillern dessen federchen am flügelbug. kein zweifel. es ist der gescheite waldvogel, der ihn beobachtet, begleitet. es ist der hervorragende imitator verschiedenster vogelstimmen. ein eichelhäher. immer wieder kreuzt er brömstrups weg. brömstrup blinzelt. sonnenstaub kitzelt seine nase, während sein blick gen laubdach steigt. und dabei entdeckt er erstaunlich schönes. über und übervoll hängt es von den baumkronen. blattgold. in hülle und fülle. herbst steigt über die zäune und golden schimmert die ferne.
jbs 2tausend19

Elemente

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Wollgras in einem Hochmoor am Jaufenpass 2019

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„Bretterschlag“ – Wiesenquerung Richtung Stegeralm 2019. Etappe im Kreislauf der Elemente.

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„Ha-zwei-O“

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„Nadel“ im Heuhaufen gefunden.

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Die neue Schwarzensteinhütte auf 3026 m – wie aus dem All in die Alpen gebeamt. Der Gletscherrückzug ist gut erkennbar. Im Bereich der alten Schwarzensteinhütte löste sich durch die Erderwärmung der Permafrost auf, das schwere Gletschereisgewicht verschwand und das Gestein hob sich etwas. Dadurch entstanden Mauerrisse in der alten Hütte. Wenige Meter weiter entfernt von der alten Hütte entstand in den letzten Jahren obige neue Schwarzensteinhütte, diesmal auf Felsgestein und nicht auf Permafrostboden gebaut. Egal aus welcher Perspektive man sie betrachtet, sie wirkt wie ein Fremdkörper aus dem All. Und trotzdem: sie imponiert und zollt mir Respekt ab vor der architektonischen Idee und den Arbeitern, die diese moderne Schutzhütte gebaut haben.

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Schwarzensteinhütte 2019